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Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) in Münster ist mit 37.000 Studierenden (Stand 2004) und rund 120 verschiedenen Studienfächern in 15 verschiedenen Fachbereichen (Stand 2003/2004) eine der größten deutschen Universitäten. Ihr Namensgeber ist der Kaiser Wilhelm II.
Trotz ihrer Größe kann die Universität Münster keineswegs als "Massenuni" angesehen werden, da sich die Gebäude der Universität über das gesamte münstersche Stadtgebiet verteilen und in vielen Studiengängen entsprechend kleine Gruppengrößen erreicht werden können.
Gerade im Bereich Mathematik, Biotechnologie und Wirtschaftsinformatik erreicht die WWU Spitzenplätze. Die Universität ist sowohl in der Grundlagenforschung als auch im anwendungsbezogenen Bereich eine der führenden deutschen Hochschulen. Die Verwaltung sitzt im münsterschen Schloss.
Neben der Westfälischen Wilhelms-Universität gibt es einige weitere Hochschulen in Münster. Die Stadt gilt daher als äußerst studentisch geprägt.
Bedingt durch die Einführung von Studiengebühren für Langzeitstudenten sank die Anzahl der Studierenden zum Sommersemester 2004 um 7.000.
Obwohl in Münster schon im 16. Jahrhundert eine anerkannte Domschule existierte und eine Universitätsgründung aufgrund des regen Geistesleben in der Hansestadt schon zu diesem Zeitpunkt zu erwarten gewesen wäre, dauerte es noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, bis der Vorläufer der heutigen Universität errichtet wurde.
Bei einem ersten Anlauf erhielt die Stadt 1631 von Papst Urban VIII. und Kaiser Ferdinand II. die Gründungsprivilegien für eine Universität. Die Landesstände hatten schon die bedeutende Summe von 20.000 Talern zugesagt, dennoch scheiterte dieser Versuch in den Wirren den Dreißigjährigen Krieges, zumal Münster als ein Schauplatz der Friedensverhandlungen anderweitig in Anspruch genommen war. Ein erneuter Versuch betrieben durch Christoph Bernhard von Galen, Bischof von Münster, scheitere 1670 an finanziellen Nöten.
In den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts gelang es Franz Freiherr von Fürstenberg, der ständige Vertreter des Kölner Erzbischofs und Bischofs von Münster, Maximilian Friedrich, die Gründung voran zu treiben. Nach der Verleihung der Privilegien für eine Landesuniversität durch Papst Clemens XIV. am 28. Mai, bzw. durch Kaiser Joseph II. am 8. Oktober 1773 erfolgte am 16. April 1780 schließlich die feierliche Eröffnung. Ziel der gegründeten Einrichtung sollte die Ausbildung begabter Einheimischer in den Fakultäten Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaft und Medizin sein, um diese dann an die Kölner Universität zu berufen.
Nachdem Münster 1802 im Zuge der napoleonischen Neuordnung Preußen zugeschlagen worden war, sollte die Universität zu einer der modernsten deutschen Universitäten ausgebaut werden. Diese Pläne des Freiherrn vom Stein wurden aber nicht verwirklicht, vielmehr wurde die Universität Münster 1818 wie auch die Universitäten in Duisburg und Paderborn zugunsten der neuen Universität in Bonn aufgehoben. Übrig blieb eine akademische Lehranstalt zur Ausbildung von Geistlichen und Gymnasiallehrern für die Diözese Münster, der 1821 eine Chirurgenschule zur Seite gestellt wurde. 1843 wurde die Akademische Lehranstalt in Königliche Theologische und Philosophische Akademie umbenannt. Die chirurgische Schule wurde 1849 wie alle anderen dieser Art durch die preußische Regierung geschlossen, da Ärzte nun ein Universitätsstudium absolvieren sollten.
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Universität neu gegründet. Am 1. Juli 1902 erhob Kaiser Wilhelm II. auf Betreiben von Fürst Otto zu Salm-Horstmar die Akademie zur Universität. Gelehrt wurde in den Fakultäten Theologie, Philosophie sowie Rechts- und Staatswissenschaft. 1907 erhielt die Universität schließlich durch Kaiser Wilhelm II. ihren heutigen Namen. In der Folgezeit entstanden die Evangelisch-Theologische Fakultät (1914) und die Medizinische Fakultät (1925). Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde 1933 die Selbstverwaltung der Universität eingeschränkt. Infolge von Kriegszerstörungen wurde der Lehrbetrieb im Wintersemester 1944/45 eingestellt, die Wiedereröffnung erfolgte am 3. November 1945.
Nach dem Wiederaufbau des zu großen Teilen zerstörten Schlosses wurde dieses 1954 als Hauptgebäude der Universität eingeweiht.
Die Abtrennung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät von der Philosophie 1948 und die Aufspaltung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät in die Rechtswissenschaftliche Fakultät und die Wirtschafts- und Staatswissenschaftliche Fakultät erweiterten den Fächerkanon, ehe 1970 eine neue Struktur mit 19 Fachbereichen eingeführt wurde. Diese Struktur erfuhr mit der Angliederung der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster, im Jahr des zweihundert-jährigen Bestehens 1980 noch einmal eine Erweiterung und wurde in der Folgezeit immer wieder leicht verändert.
1999 wurden die Fachbereiche in die heute gültige Anordnung gebracht, der 2004 durch Eingliederung der Münsteraner Abteilung der Musikhochschule Detmold noch der 15. Fachbereich Musikhochschule angefügt wurde.
Die Universität Münster ist in 7 Fakultäten und 15 Fachbereiche gegliedert, wobei die fünf erstgenannten Fakultäten jeweils auch ein Fachbereich sind:
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